Nach einer kurzen Nacht freuten wir uns zuerst über das gute Wetter und dann über das vom Jugendherbergspersonal vorbereitete Frühstück. Bis zum Start der Wanderung um 10.00 Uhr war noch genügend Zeit, um die Wanderverpflegung vorzubereiten, die Rucksäcke zu packen und sich über besondere nächtliche Ereignisse auszutauschen. Da Detlef und Steffen die Aufgaben des Service-Teams übernahmen, wurde vor Wanderstart noch die Gruppenaufnahme gemacht (wichtig auch für die Suche nach eventuell abhanden kommende Wanderfreunde). |
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Nach dem Gruppenfoto wanderten wir bei bedecktem Himmel los und hofften, dass der Tag trocken bleiben würde. Friedhelm hatte für alle nicht nur die Wanderroute kartographisch aufbereitet sondern außerdem für die Kinder ein Quiz vorbereitet, das es während der Tour zu lösen galt (oder auch jetzt). |
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Zuerst ging es durch den Ort und dann am Ufer des Pichersees entlang. "Die sieben Köthener Heideseen am Fuß der Krausnicker Berge zählen zu den schönsten Wanderzielen Brandenburgs. Das Idyll liegt inmitten hoch aufragender Moränenkuppen zwischen dem Naturpark Dahme-Heideseen und dem Unterspreewald. Die waldbedeckten Moränen der im Wehlaberg (144m) gipfelnden Krausnicker Berge bilden die Nordwestgrenze des Unterspreewalds. Das von Gletschern überformte Relief dieser Berge zeigt tief eingeschnittene Erosionstäler, Steilhänge und plateauartige Bereiche, in Gletschertrögen liegen die von Schilfgürteln und Wald umgebenen Seen, von denen einige als Angelgewässer ausgewiesen sind – eine Oase der Stille und ein Rückzugsgebiet für selten gewordene Pflanzen und Tiere." (www.planetoutdoor.de/) | ||
Die Sage vom Märchensee bei Köthen Zwei Kilometer südwestlich von Köthen findet man versteckt in einem hügeligen Mischwald den Märchensee (Schibingsee). An seinem Ufer errichteten Raubritter ein kleines Schloss auf Holzpfählen. Im Schloss bewahrten sie ihre geraubten Güter auf. Die Raubritter plünderten nämlich in den Raststätten "Hungriger Wolf" und "Neue Schänke" an der ehemaligen Heerstraße, die zwei Kilometer westlich entlang führte, die Handelsleute aus. Diese Straße ging von Berlin nach Prag. Sie wird auch Handels- oder Bollenstraße genannt, weil früher die Bauersfrauen die Bollen (=Zwiebeln) in Tragekiepen zu Fuß nach Berlin trugen. Einmal raubten die Raubritter auch eine hübsche junge Frau. Sie wurde im Märchenschloss eingesperrt und bewacht und sie musste die Raubritter versorgen und ihnen stets zu Diensten sein. Als die Raubritter verjagt wurden, konnten sie nur einen Teil ihres Raubgutes mitnehmen. Sie hackten aber die Holzpfähle an und versenkten so das Schloss im See. Hierbei ertranken auch die hübsche, junge Frau und die beiden Raubritter, die sie bewachen mussten. Es wird erzählt, dass sich die Frau als Märchenfee und ihre beiden Bewacher alle 50 Jahre zu Mitternacht sehen lassen. Sie kommen dann mit viel Getöse und mit Lichtreflexen an die Oberfläche des so zauberhaften Märchensees. PS.: Vor etwa 20 Jahren entdeckten Sporttaucher genau an dieser Stelle starke Pfahlreste. |
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Nach der Rast wanderten wir weiter, zuerst durch lichte Wälder von langnadligen Kiefern, dann steil bergauf durch eine von weißrindigen Birken gesäumte Kiefernschonung zum nächsten Ziel: dem 144 m hohen Wehlaberg, der höchsten Erhebung der Krausnicker Berge. Wie kommt der Turm auf diesen Berg? Dazu gibt es mehrere Geschichten: Die erste erzählt von 1808, die zweite von 2003. Nochmals 24 Meter über 129 Stufen höher war trotz des diesigen Himmels der weite Blick ins Land atemberaubend. Ringsum nur Wald und Seen. Die größte freitragende Halle der Welt von "Tropical Islands" wirkte dazwischen wie ein Fremdkörper. |
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Zufrieden, nicht solche Leitern auf- und absteigen zu müssen, wanderten wir auf unterschiedlichen Waldwegen weiter in Richtung Groß Wasserburg. |
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