Um 14.20 Uhr startete der 2. Teil unserer Herbstwanderung. Als wir um die nächste Straßenecke bogen, wurden wir herzlich von Sabine begrüßt, die die ersten Wandermüden ins Schullandheim fahren wollte. Das Auto wurde voll. Wir anderen machten einen Abstecher zum Nordfriedhof und besuchten Rolands Grab. Danach wanderten wir recht steil zum Landgrafen hinauf. | ||
Am Landgrafen, dem "Balkon" Jenas, vorbei und am nicht mehr sendenden alten Fernsehturm Jenas zwischen den Polizeiautos hindurch [die wahrscheinlich für die Sicherung des Polizeifunks während des Spiels Carl Zeiss Jena - F.C. Hansa Rostock (1 : 3) zuständig waren] wanderten wir zu einer schönen Aussicht auf das Zentrum Jenas. Hubert zeigte uns viel und berichtete, dass an dieser Stelle im Januar 1991 Roland, er, Andreas R. und Reinhard B. nach viel Mühe die erste Winterwanderungs-Soljanka gegessen hätten - Geschichte pur. Nach Martins Erinnerung könnte das schon 1987 gewesen sein. Egal - lang ist die Tradition. |
||
Vom Lommer-Denkmal aus konnten wir schon auf der gegenüberliegenden Talseite das "Stern"-Waldgebiet, also unser Wanderziel sehen. Um dort hinzukommen, stiegen wir zuerst recht steil am Sonnenberghang bis zum Braugasthof "Papiermühle" bergab. Dort sahen wir uns im Biergarten einen der ältesten Bäume Jenas an: die 400 - 500 Jahre alte Sommerlinde. Vom einstmals dicken Einzelstamm sind nur noch mehrere vitale Fragmente übrig. Anschließend ging es teilweise steiler wieder bergauf. Dabei testete Hubert unsere Fitness letztmalig an einer besonders steilen Waldpassage. | ||
Als wir um 17.00 Uhr auf der Höhe angekommen waren, standen wir vor dem Jenaer Bismarckturm, und nicht nur wir, sondern noch ein PKW nebst daneben- stehendem Fahrer. Logisch, Hubert hatte die nächste Überraschung zeitgenau vorbereitet: Info und 14 m-Aufstieg auf die Aussichtsplattform. |
||
Auf dem Bismarckturm hatten wir nochmals einen weiten Blick über einige der Stadtteile von Jena, z. B. rechts nach Lobstedt und Jena-Ost. Sehr schön war links der gegenüberliegende Sonnenberg mit dem steil abfallenden Wandersteig zu sehen und im Hintergrund auf der Höhe einige der Felder, auf der die Schlacht bei Jena und Auerstedt ausgetragen wurde. Auf den letzten Metern bis zum Schullandheim "Stern" kamen wir auch noch an dessen Namensgeber vorbei und trafen zum wiederholten Mal auf eine der Infotafeln des "Schlauen UX". Kurz vor 18.00 Uhr war die Herbstwanderung 2010 Geschichte. |
||
Als ich nach 25 Minuten frisch geduscht und abendfein gemacht unseren Aufenthaltsraum betrat, traute ich meinen Augen nicht: Alle saßen mit konzentrierten Gesichtern am langen Tisch, vor sich ein Blatt Papier. Grübel, grübel: ein Aufsatz, eine Wandereinschätzung, körperliche Selbstbeurteilung?? Hubert fing mich gleich ein, gab mir Stift, Papier und nur 3 Minuten Zeit, weil ich zu spät gekommen war. Das Blatt entpuppte sich als 2-seitiger Prüfungsbogen mit 17 Fragen, die im Laufe unserer Wanderung in unterschiedlicher Form beantwortet worden waren, wurde mir erklärt. Was waren das nicht alles für Fragen: Hier können sie noch einmal in aller Ruhe angesehen und beantwortet werden. |
||
Um 21.15 Uhr kam Hubert mit seiner "Schatzkiste" und startete die Siegerehrung. Sabine hatte die meisten Antworten richtig. Herzlichen Glückwunsch. Doch, oh Wunder: die Kiste leerte sich nicht, und Jeder erhielt einen kleinen Preis, oft mit viel Geklatsche und Hallo, denn Hubert hatte sich unheimlich viel Mühe bei der Preiszusammenstellung gemacht. Danke von uns allen! |
||
Nachdem die "Wunderkiste" leer war, klang der Abend in gewohnter Weise mit erzählen, spielen, in Erinnerungen kramen, den durch die Wanderung hervorgerufenen Flüssigkeitsverlust wieder auffüllend nach Mitternacht langsam aus. | ||
Am nächsten Morgen lief alles in traditionellen Bahnen. Nach einem gemütlichen Frühstück ging es ans Sachen packen, sauber machen der Räumlichkeiten, bezahlen der Unterkunftsgebühren, beladen der Autos. Dazwischen fand sich noch genügend Zeit, letzte Absprachen für zukünftige Aktionen zu treffen oder letzte Erinnerungsfotos zu machen. | ||
Hubert, habe vielen, vielen Dank für deine umfangreichen Vorbereitungen, die viele Mühe, die du in die Realisierung von liebevollen Kleinigkeiten und super tollen Überraschungen investiert hast. Sogar das Wetter hast du extra so bestellt, denn wer wär von uns bei schönstem Sonnenschein auf die Idee gekommen, an einer Straßenbahnhaltestelle zu warten. Das letzte Prozent zum Maximum lieferst du mit den letzten 3 Fotos, mit denen du uns zeigst, welche An- und Aussichten es bei Sonnenschein in Jena gibt. Wir freuen uns schon auf die Winterwanderung im verschneiten Thüringer Wald vom 21. - 23. Januar 2011 unter deiner bewährten Wanderleitung. | ||