Jahrelanges Training hat bewirkt, dass wir uns inzwischen fast ohne weitere Aufforderung nach dem Frühstück zum Gruppenfoto zusammenfinden. Gegen 9.15 Uhr setzte sich dann der Tross in Bewegung. |
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Unsere Wanderung begann in Altenburg, der nach Einwohnerzahl der kleinste Stadtteil von Felsberg ist. Hier trifft die Schwalm auf die Eder, woher dieser Landkreis seinen Namen hat. Durch den kleinen Ort mit nur rund 30 Einwohnern wanderten wir am ältesten Fachwerkhaus von Altenburg vorbei zum alten Fabrikgebäude an der Eder, einer früheren Kunststofffabrik. Dort nahmen wir nochmals Aufstellung zu einem Gruppenfoto. Anschließend ging es weiter durch den Ort an der Ruine von Altenburg vorbei. Form und Anlage weisen in den Anfang des 11. Jahrhunderts zurück. Fest steht, dass im Bauernkrieg 1525 ein Bauerntrupp, der aus dem Fränkischen bis an die Eder vorgestoßen war, die Altenburg eingenommen hatte und niederbrannte. Seitdem liegt der Pallas in Trümmern und es ist davon nicht mehr als das Rondell und die Reihe der toten Fenster in der Stirnwand übriggeblieben. Doch ist sie nach wie vor im Privatbesitz der Familie zu Boineburg und Lengsfeld. Ein Mitglied des Adelsgeschlechts bewohnt seit 2020 das dazugehörige Gut. Auf dem Kirchweg wanderten wir in Richtung Felsberg, um dann aber vor dem Ort nach rechts in die Altenburger Feldfluren in Richtung Gensungen abzubiegen. Der dichte Nebel ließ uns keinen ersten fantastischen Ausblick auf die 3 Burgen (Altenburg, Felsburg & Burg Heiligenberg) genießen. Dafür konnten wir zuerst beim Wandern zwischen den Teichen Leute beim Beseitigen des Wildwuchses beobachten und uns wenig später an vielen Schwänen erfreuen, die auf einem Rapsfeld frühstückten. |
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Nach knapp 4 km Strecke hatten wir Gensungen erreicht, den mit mehr als 3000 Einwohnern bevölkerungsmäßig größten Stadtteil von Felsberg im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis. Zuerst über die Eder und dann über die Eisenbahnstrecke Kassel – Frankfurt (Main) wanderten wir entlang der Heiligenbergstraße bis zu derem Ende. Dort gab es eine Pause, denn hier ist der Anfang eines der archäologischen Pfade, die in und um Felsberg angelegt sind. Auch erinnert ein Hunt an die Zeit ab 1554, als nach einer staatlichen Konzession vom damaligen Landgrafen Philipp I. unterhalb des Heiligenbergs Kohlebergbau betrieben wurde. Der wesentliche Abbau fand aber erst Anfang des 20. Jahrhunderts statt und endete 1953. Für die Geocacher unter uns war besonders interessant, dass hier der erste Tradi auf unserer Wanderung gefunden wurde. |
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Nach der Pause wanderten wir weiter, nun stetig bergauf. Zuerst ging es noch durch eine Eigenheimsiedlung am Stadtrand und dann entlang eines archäologischen Pfades in Richtung zur historischen Alten Kartause, die einen besonderen Platz in der Geschichte des Ortes einnimmt. Auf übersichtlichen Informationstafeln werden entlang des Weges die vor- und frühgeschichtlichen Fundstücke erläutert. So lernten wir, dass im Gebiet der Stadt Felsberg seit Jahrtausenden Menschen gelebt und ihre Spuren hinterlassen haben, was zahlreiche Bodenfunde aus vor- und frühgeschichtlichen Kulturen beweisen. Schließlich begann ein unwegsamer Teil des Aufstiegs über eine Wiese am Waldrand entlang. Gut, dass es anschließend eine Pause zur Stärkung gab. |
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Das nächste Wegstück führte uns zur Alten Kartause. 1957 schlug in der Anlage ein Kugelblitz ein. Er löste ein Großfeuer aus. Die Flammen zerstörten fast alle Gebäude des ursprünglichen Zisterzienserinnen- und späteren Kartäuserklosters. Mitte der 80er Jahre entstand im ehemaligen Torhaus ein Bienenkundemuseum. Vom Kloster selbst ist heute nur noch die Ruine der Klosterkirche erhalten. | ||
Der Nebel umhüllte uns weiterhin, als wir von der Kartause aus in Richtung Burg Heiligenberg aufbrachen. Zuerst ging es auf ebenen Wegen bis zur Straße. Am dortigen Wanderparkplatz konnten wir gerade noch Richard hinterher winken, der zum Ort unserer Mittagspause gefahren wurde. Wir suchten schnell den Bonus zum Labcache "Kartause "Kloster Eppenberg"". Dann folgte über die nächsten 2,5 km der steilste Anstieg bis zum Rastplatz an der Burg Heiligenberg. Hier hatte Jörg inzwischen unter dem Vordach der Schutzhütte des Heiligenbergvereins Gensungen die Mittagsrast mit Gulasch- und Käselauchsuppe vorbereitet. Der eigentlich noch geplante Aufstieg zur Burganlage Heiligenberg wurde vom Wanderleiter wegen Nebels und Glätte abgesagt. |
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Gut gestärkt und erholt wanderten wir von der "Krone Hessens" auf breiten Wegen und Straßen recht steil bergab und dementsprechend schnell Richtung Gensungen. Durch die Stadt selbst nutzten wir den gleichen Weg, kürzten beim Bahnhof ab und legen dann an den Ufern der idyllischen Seenplatte Ederfeld entlanglaufend, die letzten Kilometer bis zur Unterkunft zurück. |
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Nach knapp 16 km Strecke wurden wir von Christine schon mit heißem Kaffee, Kuchen und anderen Getränken in unserer Unterkunft begrüßt. So konnten wir uns bis zum Abendessen wieder gut erholen. Dabei halfen nette Gespräche und viele Spiele für die unterschiedlichen Altersgruppen. Noch vor dem Abendessen informierte Jörg über die inzwischen errechneten Kosten für das Wanderwochenende und die Modalitäten vor der Abreise. Dabei gab es die nächste Überraschung, denn Jörg teilte mit, dass die Betten auch nicht abgezogen werden müssten. Anschließend übernahm Friedhelm in traditioneller Weise und fasste in seinen Dankesworten an Jörg und Sarah Highlights des schönen Wanderwochenendes zusammen. Denen konnten wir mit großem Applaus zustimmen, denn alles hatte bestens geklappt. Edeltraud setzte den Reigen fort und informierte über die Planungen zur nächsten Herbstwanderung. |
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Zum Abendessen hatte Hubert den Rost angeglüht und leckere Würstchen gegrillt. Auch sonst gab es noch soviel zu essen, dass am nächsten Morgen einiges mitgenommen werden konnte. Der weitere Abend wurde mit Spielen und Erzählen ausgefüllt, so wie immer. |
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Bleibt noch den Organisatoren zu danken: Liebe Sarah, lieber Jörg, vielen Dank für eure Mühe bei der Gestaltung eines schönen Wanderwochenendes, während dem wir die "Krone Hessens" kennenlernen konnten. Alles hat prima geklappt. Mit der Wanderunterkunft habt ihr uns eine ganz besondere Perle organisiert. Der Samstag wird in unsere Wandergeschichte sicherlich immer mit dem zähen Nebel verbunden sein, doch war das mal wieder ein eigenes Erlebnis. Überrascht waren wir aber beim Schreiben der Fotochronik, welche vielen tollen Ausblicke wir bei Sonnenschein über die hessische Landschaft hätten haben können. Wieder haben wir es genossen, beim Wandern und beim gemeinsamen Zusammensitzen in unserer großen Wandertruppe zu plaudern und zu spielen. Die nächsten Termine stehen bereits fest: 9. Arschfeilentour: 13. - 15.06.2025, Rund um den Müggelsee, organisiert von Gunta und Stefan, 26. Herbstwanderung: 10. - 12.10.2025, in der Gegend von Görtzke, Fläming, organisiert von Edeltraud und Frank, 27. Herbstwanderung: Oktober 2026, in der Gegend um Neckarzimmern im Naturpark Neckartal-Odenwald, organisiert von Inge und Thomas. Ganz zum Abschluss kommt noch ein Gruß von Sarah und Jörg: Liebe Wanderfreunde, wir möchten uns von Herzen bei euch allen für das wundervolle Wochenende bedanken! Trotz des nebligen Wetters habt ihr die gute Laune nicht verloren und Durchhaltevermögen bewiesen. Besonderen Dank an euch Alle, die uns mit so vielen Köstlichkeiten versorgt haben! Die Übergabe der Unterkunft verlief unkompliziert und man bedankte sich für unseren Aufenthalt. Insgesammt sind 300 € Spenden zugunsten der Lebenshilfe zusammen gekommen. Besten Dank! Wir freuen uns schon auf das nächste Wanderwochenende mit euch – hoffentlich wieder bei etwas klarerer Sicht, aber mindestens genauso viel Freude und Zusammenhalt! | ||