Toronto - Licht und Schatten eng
beieinander
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Toronto - Finanz-, Handels- und
Industriezentrum - viele Superlative gehören zu dieser
mit über 4 Millionen Einwohner größten Stadt
Kanadas, der Hauptstadt der Provinz Ontario. Allgemein am bekanntesten ist der 1976 eröffnete CN Tower mit 533 m das höchste freistehende Bauwerk der Welt. Er war für uns auch wichtigster Orientierungspunkt bei den Fahrten durch die Stadt, wobei das bei der typisch amerikanischen Schachbrettanlage des Straßennetzes nicht schwer war. Unser Parkplatz am ersten Abend lag dem CN-Tower direkt gegenüber. Nach einer ersten Orientierung starteten wir am nächsten Morgen unsere Entdeckungsreise mit einer Stadt- und anschließender Hafenrundfahrt. |
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Die Zeit bis dahin vertrieben wir uns mit einem Bummel rund
um das Metro Convention Centre nahe des CN Towers. Zwischen den Häuserschluchten waren immer wieder kleine Parks oder Kunstwerke zu finden. Noch in der Front Street liegt der Hauptbahnhof Torontos (1907), der seine frühere Bedeutung teilweise durch die Veränderungen im Transportwesen verloren hat. Mit dem First Class-Hotel "The Fairmont Royal York" auf der anderen Straßenseite bildet der Bahnhof eine stilistische Einheit und hebt sich damit von den umliegenden modernen Glaspalästen deutlich ab. |
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Während der Stadtrundfahrt ging es durch den Financial
District vorbei an der City Hall, dann durch Chinatown in den
Entertainment District. Über Toronto wird gesagt, dass hier viele Filme gedreht werden, die in New York spielen, weil das Aussehen gleich, die Kosten aber viel geringer sind. Eiserne Feuertreppen, Häuserfassaden und Straßenromantik aus dem 1. Drittel des 20. Jahrhunderts direkt im Zentrum bestätigen diese Aussage. Weiter ging es dann zur Harbourfront. Dabei boten sich immer wieder interessante Sichten. In Toronto sind z. B. die 7 höchsten Gebäude Kanadas zu finden. Doch auch Häuser mit Eigentumswohnungen wurden im Hafengebiet architektonisch gut gesttitleet, wie z. B. der "Niagara-Komplex" |
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Am Queens Quay stiegen wir um in eines der
Hafenrundfahrtboote und starteten zur Fahrt zu den Toronto
Islands. Dabei erfuhren wir, dass hier ursprünglich Indianer vom Stamme der Missiauga und Huronen lebten, die diesem Ufer des Ontario den Namen Toronto gaben, was Treffpunkt oder Sammelplatz bedeutete. Schon lange gtitle dieser Raum als Handelszentrum und so bekam Toronto 1834 mit damals 9.000 Einwohnern Stadtrecht. Die Stadt entwickelte sich schnell, aber erst mit der Fertigstellung des St. Lorenz-Seeweges 1957 und des dadurch schnell zunehmenden Schiffsverkehrs wurde Toronto größter Ballungsraum und wichtigstes Industriegebiet Kanadas. Dazu trugen noch die separatistischen Bewegungen in Québec bei, die viele englischsprachige Firmen nach Toronto ziehen ließen. Durch die Lockerung der Einreisebestimmungen für Nicht-Europäer kamen zunehmend Asiaten und Karibikbewohner in den Großraum Toronto.
Die Inseln sind ein beliebtes Naherholungsgebiet. Sie
waren früher mit dem Festland verbunden und bildeten
einen natürlichen Hafenschutz. 828 zerschnitt eine
Sturmflut diese Verbindung. Später entwickelten sich
auf den Inseln Yachtclubs, Parkanlagen und
Freizeiteinrichtungen. |
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Am Nachmittag stand der Besuch des CN Towers auf unserem
Programm. 200 Meter höher als der Berliner Fernsehturm ist der von 1973 - 1976 gebaute Turm das Wahrzeichen Torontos. Einzig hier mussten wir während der gesamten Reise längere Zeit anstehen, doch lohnte sich die Warterei. Von der Aussichtsplattform hatten wir einen herrlichen Rundblick über die Stadt, die Toronto Islands und den Ontariosee. Für zusätzliche 6,50 $ darf man noch 100 m höher zum Sky Pod. Von dort sind bei gutem Wetter die Wassernebel der Niagara-Fälle zu sehen. |
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Nach der schnellen Abfahrt im gläsernen Fahrstuhl an der
Außenwand entlang bummelten wir zum Eaton Centre an der
Yonge Street zwischen Queen und Dundas Street. Nach der Fertigstellung vor mehr als 20 Jahren war das Eaton Centre das größte Einkaufszentrum der Welt. Inzwischen gibt es größere, doch ist es immer noch Touristenattraktion. Eine 450 m lange Glaskuppel sorgt in den 4 Etagen für relativ natürliches Licht in den mehr als 300 Geschäften, Restaurants und anderen Einrichtungen. Von hier aus kann man heute durch eine rund 10 km lange Shoppingzone bummeln. Den Tag beendeten wir im Historic Distillery District, einem titleen Industrieviertel, in dem heute kleine Läden, Gaststätten und Boutiquen zu finden sind. |
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"In dem aus 40 rotziegeligen Gebäuden bestehenden
Industriekomplex wurden im 19. Jahrhundert jährlich bis
zehn Millionen Liter Whisky produziert. Dann verdarb die
Prohibition das Geschäft, und 1990 machte die von
gepflasterten Straßen und Gassen durchzogene Anlage
endgültig zu. Die nächsten zehn Jahre kehrte Leben nur in Form von Hollywoodfilmen zurück. "X-Men" wurde hier gedreht, und mehrere hundert anderer Kino- und Fernsehfilme. 2001 kaufte die Cityscape Development Corporation den verfallenden Komplex für fünfzehn Millionen Dollar und beauftragte Spezialisten mit dem Lifting. Im Frühjahr 2003, auf dem Höhepunkt der Sars-Krise, war die Eröffnung - und niemand kam. Doch seitdem hat sich der Historic Distillery District bei Kunstfreunden und Genießern zu einem Renner entwickelt. Alle Mieter sind handverlesen, Franchise-Unternehmen und Ketten haben hier keine Chance. Dadurch entstand eine Mischung aus Soho und Covent Garden, in der etablierte Galerien neben aufstrebenden Newcomern liegen, fast täglich Live-Musik in titleen Hallen gespielt wird und hippe Restaurants hinter rohen Ziegelmauern das Neueste aus der Canuck-Cuisine, der kanadischen Küche, bieten." (aus: http://www.spiegel.de/reise/metropolen/0,1518,305672,00.html (17.08.04) |
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Da wir am letzten Tag unserer großen Reise erst am
Nachmittag abflogen, nutzten wir den Vormittag, um uns ein
Bauwerk anzusehen, das es in der "Neuen Welt" selten gibt:
ein Schloss. Casa Loma entstand als Privatschloss des Finanziers und Industriellen Sir Henry Pellatt. 1911 begannen 300 Bauarbeiter das Gebäude zu errichten. 1914 zog die Familie in ein Schloss mit 98 Zimmern, ausgestattet mit luxuriösen Möbelstücken aus aller Welt und modernster Technik. Es hieß z. B., dass in Casa Loma mehr Telefone zu finden wären als im gesamten Rest Torontos. 1923 war der Schlossbesitzer pleite und sein Eigentum wurde öffentlich versteigert. Der Palast wurde zeitweise zum Hotel, dann zum Tanzrestaurant und schließlich zur Touristenattraktion. Schön war, dass wir uns selbst mit Hilfe eines Walkmans über Leben und Treiben des Schlossherren einen Eindruck verschaffen konnten.
Das war der Abschluss unserer Kanada- und USA-Reise, die
uns sehr viele neue Eindrücke von diesem riesigen
Gebiet brachte und die viel Spaß machte. |
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Für weitere Informationen sind folgende Webseiten
interessant: |