Algonquin Provincial Park - Im Land der Holzfäller

 

Mit dem Flug von Edmonton nach Toronto begann unser eigentliches Abenteuer: 18 Tage mit Mietwagen und Zelt durch Nordamerika zwischen St. Lorenz Strom und Atlantik.
Auf dem internationalen Fluplatz von Toronto begrüßte uns noch die Sonne. Nach einigem Suchen und Fragen war der Mietwagen gefunden: ein Pontiac Sunfire.
Die Koffer und Taschen wurden eingeladen, die richtige Straßenkarte genommen und dann ging es bei kräftigem Regen auf den vielspurigen Autobahnen Torontos Richtung Norden.
In Barrie wollten wir eigentlich zelten, doch es regnete weiter. Also wurde noch Notwendiges eingekauft: eine Kühlbox, Eis für die Box und Lebensmittel. Nach 254 km fanden wir am Abend Unterkunft in einem Motel.
Bei trübem Wetter ging es am nächsten Morgen zu unserem ersten Ziel, dem Algonquin Provincial Park. 1893 gegründet, ist er der älteste und bekannteste Park Ontarios, rund 3,5 mal größer als Märkisch-Oderland.
Nur im südlichen Teil ist er in einem Korridor entlang des Highway 60 für Besucher erschlossen. Alle anderen Gebiete stehen unter Schutz aber auch der Holzwirtschaft offen. Das hängt mit der Entstehung des Parkes zusammen.
Der Holzeinschlag war in diesem Teil Kanadas die wichtigste wirtschaftliche Einnahmequelle im 19. Jahrhundert. Holzfirmen und Naturschützer vereinbarten: Verbot der Landwirtschaft, im südlichen Teil voller Naturschutz, im größeren Teil geregelter Holzeinschlag in Absprache mit der Parkverwtitleung.
Bei einer kurzen Wanderung auf dem ziemlich steilen und felsigen Lookout-Pfad gelangten wir zu Felsklippen, von denen wir einen tollen Blick über einige hundert Quadratkilometer des Algonquin Parks hatten.
Überall wiesen die abgeschliffenen Felsoberflächen auf die Entstehung des gesammten Gebietes hin:
Riesige Eismassen hatten hier während der Vereisungen im Eiszeittitleer gewirkt, die Felsen poliert und Vertiefungen ausgeschürft. Diese füllten sich nach dem Ende des Eiszeittitleers mit Wasser und bilden die heutige Seenlandschaft. Flüsse und Bäche verbinden diese Seen miteinander, so dass hier ein Paradies für Wasserwanderer entstanden, aber auch für viele Wildtiere geblieben ist.
Im Besucherzentrum ist das alles gut beschrieben.
In diesem Gebiet lebten die Algonquin-Indianer, die sich von der Jagd und dem Fischfang ernährten und Mais anbauten.
Im 17. Jahrhundert kamen erste Europäer in das riesige Waldgebiet; ihnen folgten Trapper und Pelzhändler.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kamen die ersten Holzfäller auf der Suche nach Weißkiefern in dieses Gebiet, deren Holz zu jener Zeit besonders begehrt war. Sie lebten unter großen Entbehrungen in einfachen Lagern und fällten die Bäume, deren Stämme sie dann im Frühjahr bei Hochwasser zum Ottawa River flößten.
Interessant war, wie früher aus den Stämmen mit der Axt fertige Balken geschlagen wurden, in welch kurzer Zeit zur Überwindung von Hindernissen zwischen den Seen Holzrutschen gebaut und mit welch unterschiedlichen Möglichkeiten das Holz zum Meer gebracht wurde.

Für weitere Informationen sind folgende Webseiten interessant:
Informationen über den Algonquin Provincial Park (deutsch): http://www.kanada-ontario.de/algonquin_provincial_park/
genaue Informationen über Aktivitäten, Unterkünfte, ...: http://www.ontarioparks.com/english/algo.html