Nach kurzer Nacht und gutem Frühstück hieß es für uns alle Sachen packen, ausfegen und einräumen.
Die Kinder nutzten diese Zeit noch, um sich auf dem Schlossgelände umzusehen.
Normalerweise wären dann alle nach Hause aufgebrochen, doch Friedhelm hatte für Interessierte noch eine Führung durch Schloss und Park Hundisburg organisiert: Treffpunkt um 11 Uhr vor dem Torhaus.
Zu Beginn hörten wir, dass die Burg erstmals 966 Erwähnung findet und 1140 als Hunoldesburg erstmals genannt wird. Sie besaß im Mittelalter die Funktion einer Grenzfeste des Erzbistums Magdeburg.
Begrüßung zur Schloss- und Parkführung
Die Sachen werden in den Autos verstaut. auf Entdeckungstour
interessierte Zuhörer
Von der alten Burganlage sind noch der Südturm als Bergfried und ein Teil der Ringmauern in den Wirtschaftsgebäuden erhalten, die wir uns als nächstes anschauten.
Dort finden sich auch noch die Reste von
3 weiteren Steingebäuden aus der Gründungszeit der Burg.
Heute wird die Scheune für verschiedene Festlichkeiten genutzt.
Bergfried der alten Hunoldesburg mit anschließendem Torhaus und einem sichtbaren Rest des Renaissanceschlosses, das nach der Übergabe der Besitzungen 1452 an die Familie von Alvensleben im 16. Jahrhundert gebaut wurde. In der Schlossscheune lassen sich weitere Steinbauten aus der Anfangszeit der Hunoldesburg nachweisen.
die äußere Hofrandbebauung mit Wirtschaftsgebäuden, die sich an die mittelalterliche Ringmauer anlehnt
Johann Friedrich III. von Alvensleben, Minister in Hannover, veranlasste den Umbau zum Barockschloss (1693 - 1712) durch den braunschweigischen Landesbaumeister Hermann Korb und ließ auch die ausgedehnten Gärten anlegen.
Die Gartenanlage war so prachtvoll, wie sie sonst nur Fürstensitzen vorbehalten war.
Nach dem Siebenjährigen Krieg und verstärkt in der Napoleonzeit änderten sich die althergebrachten Herrschaftsverhält-
nisse. Klöster wurden säkularisiert, adlige Familien verloren ihre Besitztümer.
So ging auch die Familie von Alvensleben 1811 in Hundisburg bankrott und verkaufte ihren Besitz an J. G. Nathusius.
Blick in einen Teil des Barockgartens
Schloss Hundisburg heute
Schloss und Park Hundisburg im 18. Jh.; Quelle: http://www.von-alvensleben.com/hundisburg.gif
Nathusius begann mit der Anlage von Landschaftsgärten in Althaldensleben, Hundisburg und Glüsig. Es entstand eine Baumschule, die zu einer der größten in Deutschland wurde. Nathusius´ Söhne erweiterten und gestalteten um, bis Ende des 19. Jahrhunderts ein großer zusammenhängender Park entstanden war.
Nathusius wurde 1945 enteignet.
1945 kam es während einer Einquartierung sowjetischer Truppen zu einem Großbrand, dem das Hauptgebäude des Schlosses zu zwei Dritteln zum Opfer fiel. Hundisburg wurde in DDR-Zeit als Volksgut betrieben.
Ruine Hundisburg, 24.05.90; Der Obere Lustgarten war zu DDR-Zeiten Sportplatz, die anderen Anlagen wurden landwirtschaftlich genutzt (z. B. als Obstgärten) Quelle: http://www-public.tu-bs.de:8080/~wittram/reisen/DDR90/Haldesl90/Album.html
Blick über den Barockgarten 1740: Der Garten erhält unter Friedrich Anton Ulrich von Alvensleben mit dem schmiedeeisernen „ Pariser Tor “ einen neuen repräsentativen Abschluss.
Fassade des heute bedeutensten ländlichen Barockschlosses Sachsen-Anhalts
Abschluss unserer Exkursion in der ehemaligen Kapelle der Burg.
Sammeln für die Führung Ein letzter Blick auf den Schlosspark. Nach 1991 begann der Wiederaufbau des Schlosses und die Rekonstruktion des Barockgartens.
1995 gingen Schloß und Garten Hundisburg in das Eigentum der Stadt Haldensleben über. Der Verein KULTUR-Landschaft Haldensleben-Hundisburg wurde mit der Trägerschaft des Ensembles betraut. Weitere Nutzungen und Partner schlossen sich in den Folgejahren an.
Das war der Bericht über unsere schöne und interessante Winterwanderung um Schloss Hundisburg.
Vielen Dank an Martin und Anke für die tolle Vorbereitung und die Bereitstellung der umfangreichen Materialien.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen vom 06. - 08.10.2006 zur Herbstwanderung am Oderbruchrand im Raum Lebus, Quartier "Haus Mückenbusch".

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