Nach einer zwar kurzen, aber gut verbrachten Nachtruhe direkt an den Feldsteinquadern des Bergfriedes (Templerturm) in der Torhausherberge und einem rustikalen Frühstück blieb noch die Zeit, sich kurz auf dem Schlossgelände umzuschauen.
Bei knapp unter 0°C sammelten sich die Wanderfreunde gegen 10.15 Uhr vor der Schlossherberge.
Quartier in der Torhausherberge ein gutes Frühstück
Teil der Wirtschaftsanlagen auf Schloss Hundisburg
Blick aus einem Fenster der Torhausherberge zu den Wirtschaftsgebäuden gegen 10.15 Uhr sammelten sich die Wanderfreunde vor der Schlossherberge Aufbruch zur Tageswanderung
Zuerst mussten noch die Holzscheite aus zwei prall gefüllten Säcken gerecht unter allen Teilnehmern verteilt werden, um am Nachmittag am Rastplatz ein ordentliches Feuerchen machen zu können.
Nachdem alles verstaut, ordentlich verschnürt oder angeleint war, konnte es endlich in Richtung Schlosshofausgang gehen.
Thomas und Akita im Zentrum kindlicher Aufmerksamkeit Das Schlossgelände verlassend, wanderten wir durch den Ort in Richtung Nordhusen
Nach Durchquerung des Ortes, der Überquerung der Beber und dem Tangieren eines stillgelegten Steinbruches erreichten wir den seit Ende des 15. Jahrhunderts wüst liegenden Ort Nordhusen, von dem nur noch der mächtige Ruinenturm der Kirche übrig geblieben ist.
Nordhusen war im Mittelalter ein Dorf von beachtlicher Größe und Bedeutung. Um 1200 entstand der bis heute erhaltene Westquerturm der romanischen Dorfkirche. 1214 belagerte Otto IV. vergeblich die Hunodesburg, wodurch auch das Dorf Nordhusen stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Entwicklung der konkurrierenden Burgmannensiedlung Hundisburg führte letztlich bis zum 15. Jh. zur völligen Verödung (Wüstwerdung) Nordhusens.
Vom ehemaligen Ort zeugt ein Hohlweg, den wir als nächstes queren mussten.
So könnte die romanische Kirche in Nordhusen ausgesehen haben. romanischer Ruinenrest der Kirche von Nordhusen
querfeldein passierten wir über ein Stück Acker-Wiesen-Sumpf-Land das nächste Wegstück Zurück blickend ist deutlich der von uns gequerte Hohlweg zu sehen, der vor Jahrhunderten zum Dorf führte. Nach kurzer Wegstrecke verrät uns der Wanderführer den nächsten Streckenhöhepunkt - einen kurzen Abstecher zum "Galgenberg".
Südlwestlich von Haldensleben befindet sich die größte Großsteingräberkonzen-
tration
Mitteleuropas. 83 erhaltene und 44 zerstörte Anlagen lassen sich nachweisen.
Wir trafen im Gebiet des Galgenberges auf Hügelgräber, die aus der frühen und mittleren Bronzezeit stammen.
Unter den Hügelaufschüttungen konnten Flachgräber der Baalberger Kultur und des Spätneolithikums nachgewiesen werden.
In den Grabhügeln fanden sich als Nachbestattungen Brandschüttungsgräber und Urnengräber der jüngeren Bronzezeit, Urnengräber der Eisenzeit und der römischen Kaiserzeit, mittelalterliche Körpergräber sowie aus der Zeit des Richtplatzes im späten Mittelalter Gräber und Pfostenlöcher des Galgens.
Galgenbergbesuch Blick vom Galgenberg zur Turmruine Nordhusen
überdeckte Großsteingräber
Fachsimpelei über das Tragen von Holzscheiten und schafwollenen Handschuhen Nachbau eines historischen Brennofens in der 1882 gegründeten Ziegelei Hundisburg alte Fördertechnik zur Tongewinnung
Mittagsrast am Rand der Tongrube

Mittagsrast
Blick in die 1990 stillgelegte Tongrube
 ein Schlückchen zum Aufwärmen
Nach unserem Abstecher ins Mittelalter wanderten wir am Rand des Hundisburger Ziegeleigeländes und durch eine alte Tongrube bis zu unserem ersten Rastplatz, von dem sich ein weiter Blick über die nähere Umgebung bot.
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