Herbstwanderung rund um das Anglerparadies Kormoran bei Suleçin


Kurz und knapp war die Einladung: "Die Herbstwanderung findet definitiv vom 10. bis 12.10. 2008 statt. Ich benötige dringend eine Rückmeldung zur Teilnahme. Die Maßnahme findet ca. 40 km von der Oder entfernt statt. Danke - Thomas" Monate der Spekulation über den Ort der Maßnahme zogen ins Land. Schließlich bestätigte die ersehnte Mail am 14. Juli die Vermutung: "ES GEHT NACH POLEN! Die erste Wanderung, die nicht in der BRD stattfindet. Neuland unterm Pflug- uns Wanderern gehört Europa und die Welt… Ab jetzt und immer!!!! Wir werden Unterkunft beziehen im polnischen Ort Suleçin, genau 44 Autofahrkilometer hinter der Grenze; Grenzübergang Küstrin."
Thomas legte der Einladung nicht nur eine genaue Anfahrtbeschreibung und eine Quartiervergabeliste nebst Preisen bei sondern übermittelte auch schon erste eigene Eindrücke seiner Erkundungstätigkeit. "Der Ort Suleçin ist weder sehenswert noch muss er besonders gewürdigt werden. Es ist eine Stadt, die sich zu Zeiten der Diktatur des Proletariats und der mit ihr verbundenen Ostdiktatur mehr oder weniger der Arbeiterklasse aufgeschlossen hat und nachdem diese mit der Wende gemerkt hat, dass es auch anders gehen könnte, zwar die Diktatur abgelegt hat, aber nicht so recht weiß, was sie ohne diese machen soll. Es entsteht wenig Neues, es ist wenig attraktiv hier zu wohnen. Wer von Euch das nötige Kleingeld in der Tasche hat, kann hier mächtige Objekte kaufen und Geschäftsideen verwirklichen……..! Ansonsten fühlt man sich einfach in Zonenzeiten zurückversetzt. Eine interessante Erfahrung - etwas drückend und doch positiv angesiedelt. Unsere Unterkunft ist hier anders. Der Inhaber kennt die Standards und den Willen der Wessis. Ist schon jetzt recht teuer und in 10 Jahren werdet Ihr die Ehre haben zu sagen: "Da wo heute G-8- Treffen-Teilnehmer, Ölscheichs und Multimiliardäre ein- und ausgehen, war ich auch mal." Nach erster Recherche im WWW (z. B. Bildergalerie Suleçin) überrascht diese Beschreibung, denn NETTO, Plus, INTERMARCHE und andere Handelsketten versuchen ihre Waren anzubieten; das Stadtzentrum ist aus der Luft ansprechend farbig herausgeputzt; die ostdeutschen Bahnhöfe sehen nicht viel anders aus als der von Suleçin.

Also, testen wir den Wahrheitsgehalt der folgenden Werbung: "Die herrliche Landschaft rund um Suleçin wird auch als "Suleçiner Schweiz" bezeichnet. Umliegende Hügel, ausgedehnte Kiefern-, Buchen- und Mischwälder, sowie die malerischen und fischreichenSeen der Lebuser Seenplatte bilden zusammen ein echtes Paradies für Jäger, Angler, Wanderer und Radfahrer."

		Haupttummelplatz für uns waren das große Gemeinschaftszelt und die vorgelagerte Fläche. Freitag Nachmittag wurde alles hergerichtet: Tische und Bänke aufgestellt, Kühlschränke aus den Bungalows ins Zelt gebracht, die mitgebrachten Sachen eingelagert. Bald wurde es dunkel. Immer mehr der Wanderfreunde trudelten ein und wurden herzlichst begrüßt. Im Laufe des Abends wurde der >Stammtisch< vor allem für die Männer zum Zentrum des Gedankenaustauschs.