Am Samstag nutzten wir die Möglichkeit, von Wehlen mit
dem Raddampfer "Kurort Rathen" der Sächsischen Dampfschiffahrts GmbH & Co.
Conti Elbschiffahrts KG nach Königstein zu fahren, um von dort aus die
gleichnamige Festung zu erobern. Der Dampfer war schon recht voll, doch fanden wir noch Platz und konnten auf der 90-minütigen Fahrt das Elbuferpanorama genießen. Unterhalb des Bahnhofs gingen wir in Königstein an Land. Nach kurzem Fußweg fanden wir den Doppelstockbus, der uns bis unterhalb der Festung brachte. Dort stiegen wir noch in eine kleine Bahn um und fuhren mit ihr bis zum Festungseingang. | ||
Mit dem gläsernen Außenfahrstuhl, der erst kurze
Zeit in Betrieb ist, fuhren wir in 361 m Höhe bis zur
oberen Festungsplattform und staunten nicht schlecht, was
für ein Betrieb oben war. Wir nutzten die Zeit, um uns etwas umzu- sehen und besuchten das Brunnenhaus. Die Vorstellung des Brunnens war interessant. Den 3,5 m breiten und mit 152,5 m zweittiefsten Festungsbrunnen Deutschlands, der zu den berühmtesten Tiefbrunnen Europas zählt, hatten Freiberger und Marienberger Bergleute zwischen 1563 und 1569 in den Fels gegraben. Die Brunnensohle liegt 88 m über dem Elbspiegel. Bis 1967 diente der Brunnen der Trinkwasserversorgung der Festung. Anschließend nahmen wir an einer Führung durch einige Kasematten der Festung teil. Dabei hörten wir, dass die Festung Königstein flächenmäßig mit 9,5 ha die Größe Helgolands erreicht und wir also gut zu Fuß sein sollten. Interessant waren die Informationen zur Entstehung, zur Geschichte und zum alltäglichen Leben auf der Festung. Gegen 16.00 Uhr begann unsere Heimfahrt. | ||
Nach gutem Frühstück wurden am Sonntag die Taschen
gepackt und dann bei Regen in Richtung Dresden gefahren. Unser Wirt hatte eine gute Wegebeschreibung gegeben, so dass wir ohne Probleme einen Parkplatz am Dresdner Altstadtrand fanden. Unser erster Weg führte uns zur Frauenkirche. Drei lange Menschenreihen vor den Kirchentüren schreckten uns nicht ab, uns auch anzustellen. Es dauerte gar nicht lange, bis Bewegung in die Massen kam, denn der Einlass zum Sonntagsgottesdienst begann. Wir wurden mit in die Kirche geschwämmt, konnten uns drin etwas umsehen und die schöne Gestaltung der Frauenkirche bewundern. | ||
Anschließend stiegen wir zur Turmspitze der
Frauenkirche, um uns Dresden von oben anzusehen. Zwar regnete es inzwischen nicht mehr, doch die Sicht hätte besser sein können. Trotzdem war es beeindruckend, die Stadt aus der Vogelperspektive kennenzulernen. Auf den Panoramafotos sind einige Teile per Maus erklärbar. | ||
Das Wetter wurde immer schöner und damit unsere
anschließende Stadtrundfahrt abwechslungsreich. Viele Sehenswürdigkeiten außerhalb des Zentrums wurden gezeigt, z. B. das Hygienemuseum, der Große Garten, die Gläserne VW-Manufaktur, das Villenviertel Blasewitz, die Elbauen, das Regierungsviertel, der Goldene Reiter.... Die Fahrt endete am Dresdner Zwinger. | ||
Das geschlossene Ensemble des Dresdner Zwingers beeindruckte uns
sehr. Der Stadtführer berichtete, dass der Name ursprünglich einen Teil der Festungsanlagen Dresdens kennzeichnete, noch erkennbar am Festungsgraben. August der Starke wollte mit dem Bau des Zwingers durch den Baumeister Matthäus D. Pöppelmann einen höfischen Festplatz schaffen lassen, der eines Kaisers würdig war. So entstand eines der bedeutensten Werke der barocken Baukunst in Europa. Nach der Bombardierung Dresdens in der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 war davon nicht mehr viel übrig. In den Jahren danach diente das Zwingergelände als Gemüsegarten und wurde in jahrelanger Aufbauarbeit erneut zu einem Kleinod der Stadt. | ||
Nach einem Abstecher zur Semperoper gingen wir ins Italienische Dörfchen zum
Mittagessen. Anschließend bummelten wir durch die Altstadt und sahen uns den Kachelfries des Fürstenzuges genauer an. Unsere Tour endete nach dem Besuch der Brühlschen Terrasse und des Brühlschen Gartens bei einem Eisbecher oberhalb des Bärenzwingers. | ||