Wochenendurlaub mit Hilde und Bernd im Elbsandsteingebirge 28.09. - 01.10.2006 - 1./2. Tag


Nach unserem schönen Frühjahrswochenende in Hohnstein im Elbsandsteingebirge hatten wir uns vorgenommen, Bernd diesen Teil der Sächsischen Schweiz während seines Deutschlandbesuches zu zeigen und Hilde als 4. in unsere Runde aufzunehmen.
Wir hatten herrliches Spätsommerwetter im Gepäck, als wir am Donnerstag gegen Abend unser Quartier in Hohnstein erreichten.
Kurz nach der Ankunft ging es ins Zentrum von Hohnstein. Wir schauten uns die Burg an (Naturfreundehaus), aßen gut zum Abendbrot und verabschiedeten den ersten Abend bei einem schmackhaften Gläschen Wein im Ratskeller.
Meschke's Gasthaus
Burg Hohnstein Burg Hohnstein bei Nacht Auf ein schönes Wochenende!
Am Freitag starteten wir unsere große Wanderung zur Bastei. Leuchtend grüßte die Burg zu uns herüber, als wir in den Ort gingen, um am alten Rathaus mit dem kleinen Dachtürmchen vorbei unterhalb der steilen Burg-Felswände durch den Bärengarten zu wandern.
Weiter bergab ging es durch die tiefe, dunkle Sandsteinschlucht des Schindergrabens bis zur Polenz.
Das Polenztal ist sehr schön gelegen und besonders bekannt wegen seiner Märzenbächerwiesen, die im Frühjahr viele Besucher anlocken.
Wir bogen aber bald ab und stiegen durch die wildromantische Wolfsschlucht zum Hockstein auf, einer 114 m über dem Tal gelegenen Felsformation, auf der vor Jahrhunderten eine befestigte Wachstation gegenüber der Burg Hohnstein existierte.
1802 schrieb ein Wanderer (Brückner), der den Hockstein besuchte: "...da es nun schlechterdings unmöglich ist, anders als durch diesen Spalt auf die Höhe des Felsens zu kommen, so sind kieferne, ästige Baumstämme in ihn eingeworfen und auf diesen muß man fortgehn, und es darauf ankommen lassen, ob sie halten oder brechen werden, in welchem letzten Falle man ohne Rettung verloren wäre."
Wir nutzten eiserne Treppen, die den Aufstieg etwas einfacher, doch immer noch recht anstrengend machten.
Ein schöner Rundblick entschädigte. Nach kurzer Rast ging es über die Teufelsbrücke weiter in Richtung Bastei, nun auf ebeneren Wegen bis zum Amselsee.
Eine letzte große Anstrengung folgte: der Steilaufstieg durch die Schwedenlöcher, einer romantischen und zugleich abenteuerlichen Schlucht. In klammartigen Felsengassen stiegen wir über einen 160 m hohen Aufstieg mit über 700 Stufen und zwei steilen Eisenleitern hoch.
Ein kurzes, ebenes Stück folgte und dann hatten wir den Versorgungspunkt kurz vor der Bastei erreicht. (Panoramablicke nach West und Ost)
Nach der mittäglichen Erholung genossen wir den Blick von der Bastei ins Elbtal und besuchten die Reste der Burgruine Rathen.
Blick zur Burg Hohnstein Mauerrest des Bärengartens
Baumpilze in großer Zahl ungewöhnliche Springkrautpflanze mit Frauenschuh-Blüte
über eiserne Leitern geht es in einer gewundenen Felsspalte aufwärts auf dem Hockstein; gegenüber ist Burg Hohnstein erkennbar
Kartoffel- und Linsensuppe als Stärkung Blick von der Bastei elbaufwärts in Richtung Rathen
schroffe Felsformationen begrenzen den Wehlgrund mit der im Tal liegenden Felsenbühne Rathen
Blick zur Basteibrücke, im Hintergrund der Lilienstein
Die Felsenburg Neurathen ist seit dem 13. Jahrhundert als uneinnehmbare Feste bekannt. Zuerst konnten wir uns gar nicht vorstellen, dass in diesem Gelände aus dicht neben- und übereinander liegenden Sandsteinfelsen einmal über 20 Wirtschaftsgebäude, Gemächer, Wehrgänge, Höfe und andere zu einer Burganlage gehörenden Anlagen befanden.
Doch die Beschreibungen auf den Tafeln, ausgegrabene Funde, die 6 m tiefe Zisterne und ein Modell der Anlage ließen die Geschichte der ab dem 16. Jahrhundert verfallenden Burg anschaulich werden.
Bergab wanderten wir weiter hinein in den Kurort Rathen.
Im April 2006 hatten wir dort die Folgen des Elbhochwassers hautnah miterlebt und waren überrascht, im "Sonnigen Eck" keine Folgen der Überschwemmung mehr zu sehen.
nachgebaute Steinschleuder Burghof, rechts das Schutzdach der Zisterne
Zentrum von Rathen während des Elbhochwassers 8. April 2006; im Sommer waren alle Hochwasserschäden beseitigt der Brunnen sprudelt wieder
Nach einer gemütlichen Rast im "Sonnigen Eck" bei Eiskaffee und Pflaumenkuchen wanderten wir weiter durch Rathen und dann leicht bergauf den Füllhölzelweg entlang.
Nach der Überquerung der Straße nach Waltersdorf folgten wir dem Wanderweg zum Polenztal hinab.
Im Frühjahr fanden wir dort die Märzenbecherwiesen, für die das Polenztal so bekannt ist. Doch auch im Herbst bot der Talweg zurück zum "Gasthaus Polenztal" interessante Blickpunkte, z. B. einen uns unbekannten Pilz, der wie eine weiße Koralle aus totem Holz wucherte.
Den Schindergraben aufwärts folgend kamen wir gegen 19.00 Uhr nach anstrengender Wanderung in unserer Pension an. Ein prima Abendbrot und "flüssiger Kraftstoff" ließen die Strapazen kleiner werden.
Kurort Rathen Märzenbecher Anfang April am Ufer der Polenz
Korallenpilz abendlicher Ausklang in Meschke's Gasthaus
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