Titelfoto
Am 08.11.2022 schickte Holger folgende Einladung raus:

"Hallo liebes Wandervolk,
nun sind ja einige Wochen verstrichen, seit unserer Herbstwanderung. Und somit möchten wir, Anja, Uwe und Holger, Euch alle zur nächsten Winterwanderung recht herzlich einladen.
Nach intensiver Recherche für eine tolle Unterkunft, gepaart mit einem konstruktiven Wanderweg und guter Verpflegung, wird uns die Winterwanderung 2023 nach Dessau-Roßlau führen.
In der Zeit vom 17.02. - 19.02.2023 werden wir in der Jugendherberge Dessau-Roßlau in 06846 Dessau in der Ebertallee 151 wohnen (dessau.jugendherberge.de). …"


In dieser Mail und zwei folgenden wurden noch weitere Informationen zur Unterbringung, Verpflegung, Wanderstrecke und zu einem Besuch des Technik-Museums gegeben.

Am Freitagnachmittag trudelten nach und nach die Wanderer ein, die von Holger liebevoll in Empfang genommen und einquartiert wurden.
Anja, Uwe und Holger hatten eine sehr schöne Jugendherberge ausgesucht, überwiegend mit Zimmern in Familiengröße, die jeweils mit einem eigenen Badezimmer ausgestattet sind.
Ebenso waren der Speisesaal, unser Gruppenraum und die Verpflegung tadellos. So wünscht man sich heutzutage eine Gruppenunterkunft.
Bei Kaffee und mitgebrachtem Kuchen in reichlicher Auswahl wurde geklönt und Neuigkeiten ausgetauscht.
Pünktlich um 18.00 Uhr gab es Abendessen. Danach gestaltete sich der Abend wie gewohnt: Es bildeten sich Spielgruppen, die Rommé, Skat und andere Kartenspiele spielten sowie Klönrunden.
Getränke waren wieder reichlich mitgebracht worden, und so fühlten wir uns in vertrauter Runde wieder sauwohl.
Jahrelanges Training unter der Leitung von Karl-Heinz hat bewirkt, dass wir uns inzwischen fast ohne weitere Aufforderung nach dem Frühstück zum Gruppenfoto zusammenfinden.

Gruppenfoto, wir waren insgesamt 37 Personen, davon 6 Kinder und 2 Jugendliche. Interessant: Jeweils ein Elternteil von 5 Kindern waren selbst als Kinder schon bei früheren Wanderungen dabei.
Gegen 10.30 Uhr setzte sich dann der Tross in Bewegung. Nach wenigen Schritten kamen wir schon an den Meisterhäusern des Bauhauses in Dessau vorbei und erreichten kurz darauf den Park Georgium, den wir an der Römischen Ruine betraten.

Die Meisterhaussiedlung, Ebertallee 59 - 71
Die Meisterhäuser Kandinsky - Klee, Muche - Schlemmer, Feininger und Gropius wurden 1925-26 nach den Entwürfen von Walter Gropius errichtet. Sie gelten als "Prototypen der weißen Moderne".
Walter Gropius war Begründer des Staatlichen Bauhaus in Weimar.
Los geht's. Auf dem Weg von der Jugendherberge zu den Meisterhäusern.
Dieser 21 ha große Landschaftspark wurde ab 1780 von Prinz Johann Georg, dem jüngeren Bruder des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau, geschaffen und nach ihm benannt.
Das Georgium ist neben dem Wörlitzer Park der kunsthistorisch bedeutendste Landschaftspark im Dessau-Wörlitzer Gartenreich im englischen Stil.
Im Georgium und dem sich daran anschließenden fast 100 ha großen Beckerbruch, einer naturnahen Auen- und Bruchlandschaft, befinden sich zahlreiche klassizistische und romantisierende Parkbauten, Skulpturen, Kleinarchitekturen und Denkmale, an denen wir auf unserer Wanderung vorbeikamen.

Leider war das Wetter nicht so, wie wir es uns gewünscht hätten: Nieselregen und kräftige Windböen begleiteten unsere Wanderung. Aber mit der richtigen Kleidung hielten alle gut durch. Trotzdem war es angenehm, wenn wir ab und zu ein Dach über dem Kopf hatten und so war der Ionische Rundtempel, auch Monopteros genannt, der erste Ort für eine trockene, kurze Rast.
Wenige Schritte nach den Meisterhäusern betraten wir an der Römischen Ruine den Park Georgium. Die "Karawane" zieht zum Ionischen Tempel. Kurze Rast im Ionischen Rundtempel (Monopteros).
Am Schloss Georgium gingen wir vorbei. Es beherbergt die Anhaltische Gemäldegalerie Dessau, ein Kunstmuseum mit Schwerpunkt auf Gemälden und Grafik der Alten Meister. Kurz darauf kamen wir an den Eingang zum Mausoleum. Es ist eine ehemalige Begräbnisstätte der Herzöge von Anhalt. Auf dem Gelände des Mausoleumparks befindet sich heute der Tierpark Dessau, den wir aber links liegen ließen.
Das Schloss Georgium beherbergt heute die Anhaltische Gemäldegalerie Dessau, ein Kunstmuseum mit Schwerpunkt auf Gemälden und Grafik der Alten Meister.
Blickachse zum Mausoleum. Eingang zum Mausoleumspark (heute Tierpark Dessau).
Nachbildung eines antiken Torbogens. Vermessung der mächtigen Eiche am Viereckteich. Stufenbrücke am Viereckteich.
Gegen 12.00 Uhr erreichten wir den Aussichtsturm Wallwitzburg, der auf einer Anhöhe nahe der Elbe gelegen ist.
Die neugotische Wallwitzburg gehört auch zu den Parkarchitekturen des Georgiums. Prinz Johann Georg von Anhalt-Dessau (1748-1811) ließ die Wallwitzburg zwischen 1796 und 1800 errichten. Namensgebend war das Adelsgeschlecht derer von Wallwitz, die dieses Gebiet bis ins 16. Jh. besaßen. Seit 1908 konnte die obere Plattform zur Aussicht genutzt werden. Im Zweiten Weltkrieg und zu DDR-Zeiten verfiel der Turm zusehends. 2006 gründete sich der gemeinnützige Verein Wallwitzburg Dessau e.V., der sich nun um die Sanierung kümmert. Seit 2011 kann der Turm wieder öffentlich genutzt werden.
Wallwitzburg.
Dort machten wir Mittagsrast.
Holger hatte im Vorfeld Kontakt mit einem Mitglied des Wallwitzburg-Vereins aufgenommen, der den Turm für uns aufgeschlossen hatte und in der oben gelegenen Turmstube Heiß- und Kaltgetränke anbot.
Von der darüber befindlichen Aussichtsplattform hatten wir einen tollen Ausblick auf die Elblandschaft. Und unten bot der Turm einen gewissen Wetterschutz.

Blick von der Wallwitzburg auf die Elbe.
Schmeckt komisch, oder? Mittagsrast am Fuße der Wallwitzburg. Mittagsrast am Fuße der Wallwitzburg.

Die weitere Wanderung folgte in Fließrichtung dem Verlauf der Elbe. Die nächste Pause wurde am Kornhaus eingelegt.
Das Kornhaus ist ein direkt an der Elbe gelegenes Ausflugslokal im Bauhaus-Stil. Hier wirkte der Spielplatz wie ein Magnet auf unsere Kinder. Das Kornhaus wurde am 6. Juni 1930 eröffnet. Es war aus einem Architektenwettbewerb hervorgegangen. Der Architekt Carl Fieger war ein ehemaliger Mitarbeiter von Walter Gropius im Bauhaus.
Blick zum "Fürstensitz". Der turmartig aufragende Elbpavillon ist ein charakteristisches Beispiel für die "Landesverschönerung" des Fürsten Franz. Heute kann der Elbpavillon als Ferienwohnung für 2-4 Personen gemietet werden. Schneeglöckchen am Wegesrand.
Yachtclub Dessau am Leopoldshafen. Pause Das Ausflugslokal "Kornhaus" gehört zu den Bauhausbauten in Dessau. Es wurde in den Jahren 1929/30 errichtet und nach denkmalschutzgerechter Sanierung am 3. Oktober 2012 neu eröffnet.
Der weitere Weg führte uns zum Teil auf dem Elberadweg "Fürst Franz" bis nach Großkühnau und von dort ging es dann wieder zur Jugendherberge.
Dort warteten schon Kaffee und Kuchen auf uns. Der ein oder andere bevorzugte ein Bier. Jedenfalls konnten wir uns ganz individuell von den Strapazen der ca. 13 km langen Wanderung in ebenem Gelände erholen.

Der Abend gestaltete sich wie gewohnt mit Kartenspiel, Gesprächen und guten Getränken.
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