Der Beetzsee ist ein 18 Kilometer langer eiszeitlicher Rinnensee, der nach der letzten, der Weichseleiszeit, entstand. Er gehört vollständig zum Gebiet der Stadt Brandenburg an der Havel. Der See hat eine maximale Tiefe von neun Metern bei einer durchschnittlichen Tiefe von 3 Metern. Der Beetzsee besteht aus den südlichen drei Seebecken der Beetzseerinne, die durch schmale schiffbare Kanäle (Sträng) verbunden sind.
Der Beetzsee wird von Seglern, Anglern, Schwimmern, Ruderern und Motorwassersportlern genutzt. Die Regattastrecke Beetzsee ist seit 1969 Austragungsort vieler nationaler und internationaler Wassersportveranstaltungen. 1972 wurden dort die Ruder-Europameisterschaften ausgetragen, 2009 die Kanurennsport-Europameisterschaften.
Die Strecke führte im Abstand von 20 bis 150 Metern in nördlicher Richtung am Ufer des Beetzsees entlang, was immer wieder schöne Ausblicke auf den Beetzsee sowie in die umgebende ebene Landschaft ermöglichte. Nach etwa 2,5 Kilometern wechselten wir über eine Brücke auf die andere Seeseite. In Butzow kamen wir an einer alten Lore vorbei, die an den Kiesabbau am Hasselberg erinnerte. |
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Kiesabbau am Hasselberg bei Butzow:
Am etwa 30 Meter über der Umgebung liegenden Hasselberg kamen größere Mengen Sand, Kies und Lehm vor. Ab 1900 wurde diese Lagerstätte von der Fa. Franz Rengel ausgebeutet. Die Baustoffe wurden zuerst nur in die umliegenden Ortschaften geliefert. Mit Inbetriebnahme der Westhavelländischen Kreisbahn 1904 konnten auch entfernter liegende Baustellen in der Stadt Brandenburg und in Berlin erreicht werden. Für das Brandenburger Stahlwerk wurde Lehm zum Ausmauern der Kokillen geliefert. 1960 wurde der Abbau eingestellt. |
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Schon aus der Ferne konnten wir den nächsten Ort am Kirchturm und einer markanten Bockwindmühle erkennen. Gegen Mittag erreichten wir dann Ketzür, ein kleines 260-Seelen-Dorf mit einer bemerkenswerten Kirche. Überhaupt: Dieser Ort mit seinen originell-gepflegten Häusern und Gärten strahlt eine angenehm sympathische Atmosphäre aus. |
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Hier hatten Christine und Henry die Mittagsrast organisiert. Christel's Pension und Café hatte extra für uns geöffnet (im Winter ist eigentlich geschlossen). Weil wir nicht alle in den Gastraum passten, setzten sich "die Harten in den Garten" bzw. auf die Terrasse. Es gab eine deftige Kartoffelsuppe mit Bockwurst - genau das Richtige für hungrige Wandersleute. |
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"Zum Nachtisch" hatten Kanowskis eine Führung in der Kirche bestellt. Herr Jakob, Nachbar der Kirche und Hobbyhistoriker, erläuterte uns Geschichte und Ausstattung des außergewöhnlichen Gotteshauses mit Elementen verschiedener Bauepochen. Dem Turm (Putzbau) schließt sich ein siebeneckiger Zentralbau aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts mit kunstvoll bemalter Balkendecke an. |
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Der rechteckige Chor besitzt einen Renaissancegiebel. Die Nordwand des Kircheninneren nimmt seit Anfang des 17. Jahrhunderts ein vom Bildhauer Christoph Dehne aus Magdeburg (1580-1640) gestalteter monumentaler, von Adam und Eva getragener Alabaster-Epitaph mit der neunköpfigen Familie Heino von Broesigke ein, der die Kirche als Grablege diente, reich geschmückt mit Säulen, Figuren und den Wappen. Es ist eine der schönsten manieristischen Grabmalplastiken in der Mark. Übrigens geht der Spruch "Der gibt an wie Brösicke!" auf den Gutsherrn Heino von Broesigke zurück, der offensichtlich auf großem Fuße lebte. |
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Ein weiterer landschaftlicher Höhepunkt auf dem zweiten Teil unserer Wanderung war die Überquerung des "Sträng" bei Lünow. Wir entfernten uns nun auf bis zu 2,5 Kilometer vom Beetzseeufer und wanderten durch flaches, landwirtschaftlich geprägtes Land. Unser Weg wurde zuerst von sturmgepeitschten Birnbäumen, danach von alten, knorrigen Kopfweiden begleitet, die mit ihrem besonderen Reiz vom etwas unangenehmen leichten Gegenwind ablenkten. Auf den letzten zwei Kilometern kam zudem noch der angekündigte Sprühregen auf, der allerdings nicht die gute Laune trüben konnte. Nach 17,6 Kilometern kamen wir um 17.00 Uhr nicht erschöpft, aber trotzdem glücklich wieder in unserer Herberge an. |
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Wer wollte setzte sich erst mal zu Kaffee und Kuchen ins Kaminzimmer. Steffen und Detlef hatten alles liebevoll vorbereitet. Kaum war der letzte Schluck Kaffee heruntergeschluckt, wurde um 18:00 Uhr auch schon zum Abendessen gerufen. Es gab Kasseler mit Sauerkraut und Kartoffelpüree.
Der Abend war, wie immer, dem Spielen und Klönen vorbehalten. Allerdings funktionierte jetzt der Fernseher - der Hausmeister hatte ihn auf Henry's Wunsch zum Laufen gebracht - und es gab EM-Handball: Deutschland vs. Kroatien. Dafür mussten die Skat- und anderen Blätter Pause machen. Leider verlor Deutschland wegen Benachteiligung durch die Schiedsrichter unglücklich mit einem Tor Unterschied. Danach wurde wieder gezockt und nicht ganz so spät zu Bett gegangen, wie tags zuvor. |
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Der Sonntag hat immer sein eigenes Ritual und ist geprägt von den schönen Erlebnissen der letzten beiden Tage und dem Abschiednehmen. Erstaunlicherweise fanden sich die Meisten schon pünktlich um 8:00 Uhr oder nur kurz danach zum Frühstück ein. Letzte Gespräche und Verabredungen wurden geführt. Ich nutzte als Gruppenältester die Gelegenheit, als fast alle an den Frühstückstischen saßen, um den Organisatoren der WW 2020, Christine und Henry, herzlich für das gelungene Wanderwochenende zu danken, das sie mit der Wahl einer guten Unterkunft und einer sehr schönen Wanderstrecke super vorbereitet und durchgeführt hatten. Besonderen Dank richtete ich an Frank Strietzel, einem Freund der beiden, der sie mit seiner Ortskenntnis und einem hervor- ragenden Netzwerk unterstützt hatte.
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Dann hieß es Betten abziehen, einpacken und alles wieder in die Autos zu verstauen. Christine hatte inzwischen im Frühstücksraum ihr "Kontor" eingerichtet und im Nu drängelten sich die Wanderinnen und Wanderer, um ihren Obolus zu entrichten. Dass durch großzügige Aufrundungen 201 Euro übrigblieben, die wieder als Spende an die Lebenshilfe Artern überwiesen wurden, ist höchst erfreulich. |
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Ausblick:
AFT 2020: Vom 15. - 17. Mai 2020 findet die 5. AFT auf der Insel Usedom statt. Das Quartier ist von der WW 2013 bekannt: Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm (Kaminke). Holger nimmt noch Anmeldungen entgegen.
HW 2020: Caro und Robert organisieren diese vom 09.10. bis 12.10.2020 im schönen Bayern. Bitte meldet euch bis zum 28.02. bei ihnen an. Die Mindestteilnehmerzahl sollte bei 35 Personen liegen. Da es nur 25 Anmeldungen wurden, ist die Herbstwanderung aktuell offen.
WW 2021: Organisation durch Peggy und Nico.
Bleibt alle gesund und markiert euch diese Termine dick im Kalender!!!
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