Auch plattes Land hat seine Reize - Winterwanderung 2003 um Ferchland

Schon lange freuten wir uns auf die Winterwanderung 2003, nur wurden wir etwas auf die Folter gespannt, wohin es denn gehen würde.
Endlich ließ Martin die Katze aus dem Sack: Ferchlands Touristenstation bot uns Unterkunft und deren Umgebung wollten wir vom 14. - 16. Februar 2003 entdecken.

Ferchland, eine knapp 800 Einwohner zählende Gemeinde, ist seit 1302 bekannt. Sie liegt an der L 54 und an der Kreisstraße 196 nach Genthin.
Die Fährstelle und das Hochufer der Elbe sind einen Besuch wert.

Doch besonders beeindruckt waren wir erst einmal von unserer Unterkunft, der Touristenstation, denn es ist ein ganz neues Gebäude, prima und gemütlich eingerichtet.

Ortskarte Ferchland
Ortskartenausschnitt entfernt, um keine Copyright-Verletzung zu begehen.
Am Freitag trudelten von 16.00 Uhr - 20 Uhr fast 40 Wanderfreunde nacheinander ein. Nach herzlichen Begrüßungen wurden die Ferienwohnungen und Zimmer eingeräumt, Essen und Getränke ausgeladen und die erste Informationsrunde gebildet.
Nach dem Abendbrot wurde traditionell das Lagerfeuer entzündet.
Genügend Holz dazu war mitgebracht worden. Nach und nach fanden sich immer mehr von uns um das nicht sehr hoch lodernde Feuer ein.

Später ging es drin weiter mit gemütlicher Unterhaltung und zunehmendem Erreichen der vom Arzt verordneten täglichen Flüssigkeitsdosis. Überraschungen bot die "Quizshow", moderiert von Kerstin und durch das immense Engagement von Thomas haushoch von der Brandenburger Fraktion gewonnen.
Ganz toll war der musikalische Part von Reinhard.
Nach und nach lichteten sich zum frühen Morgen die Reihen, denn alle wollten ja ausgeschlafen die Tageswanderung beginnen.
Wunderbar ausgeschlafen (jedenfalls einige) schmeckte das Frühstück vorzüglich.
Um 10.00 Uhr startete schließlich vor unserer Unterkunft die Erkundungswanderung. Sie sollte entlang und oberhalb der Elbe, weiter auf dem Elbdeich bis zur Pareyer Schleuse und wieder zurück führen.
Karte nicht mehr gezeigt, um eventuellen Copyright-Ansprüchen zu entgehen.
Auf unserem Weg zuerst durch Ferchland fiel nicht nur die die gut erhaltene, 1729 durch den Baumeister August Martini als Kreuzkirche erbaute Fachwerkkirche im Ortszentrum auf sondern auch die Größe einiger alter Bauernwirtschaften.
Nach einem Abstecher zur Autofährstelle Ferchland, die gerade saniert wird, ging es am Elbufer steil bergan und weiter auf dem Hochufer bis zum "Galgenberg", von wo sich ein schöner Rundblick über einen Teil des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe" werfen ließ.
Das "Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe" ist das flächenmäßig größte deutsche Schutzgebiet. Es zieht sich von Torgau bis nach Lauenburg entlang der Elbe hin. Rechts ist ein kleiner Ausschnitt des Reservates im Gebiet um Ferchland dargestellt.
Karte nicht mehr gezeigt, um eventuellen Copyright-Ansprüchen zu entgehen.
Weiter ging es auf dem Elbdeich durch die Elbwiesen zum 1743-45 gleichzeitig mit dem Finowkanal gebauten, 39 km langen Verbindungskanal (Plauer Kanal) zwischen der mittleren Elbe bei Parey und der Havel bei Plaue.
Er diente dazu, den staatlichen Salzverkehr von Schönebeck an der Elbe nach Berlin und Stettin und umgekehrt die Beförderung von Holz und Torf aus der Mark nach den dortigen Salinen zu erleichtern.
1920 ging der Kanal im Rahmen der Weiterführung des Mittellandkanals nach Osten in den Elbe-Havel Kanal auf, so dass von ihm nur noch der Pareyer Verbindungskanal blieb.
Die 2-Kammerschleuse ist heute ein genutztes technisches Denkmal.
Punkt 12.00 Uhr waren wir am "Schleusenkrug", um Essen zu fassen.
Leider hatte der Wirt nicht mit so vielen zahlenden Gästen gerechnet und erst gar nicht geöffnet. Also hieß es, die eigene Verpflegung in fester und flüssiger Form zur Stillung des Hungers zu nutzen.
Am Kanalging es weiter in südöstliche Richtung bis zur L 54. Von hier führte uns die Wanderung in den nächsten Stunden über Feld und durch Wald zurück zum Quartier.
Nach einer guten Erholungspause wartete der nächste mit viel Liebe und vor allem Können von Hubert, Ute, Martin, Gitti und Thomas vorbereitete traditionelle Höhepunkt auf alle: das Suppenfestmal.
Für die meisten unlösbar war das genießerische Verkosten aller 5 angebotenen Speziali-
täten: Soljanka, Hexensuppe, Rote Bohnen, Linsensuppe und Chili con carne (Rezepte als Anregung), so dass die Auswertung des Suppen-Teds die ausgezeichnete Qualität aller Suppen mit leichtem Vorteil von Chili con carne bestätigte.
Nach den heißen Suppen gut gesättigt warteten Lager- und Schwedenfeuer, Glühwein und andere Getränke auf uns.
Die schnell dahinziehenden Wolken verdeckten fast immer den Mond, der unter anderem Basis für Unterhaltung bot, denn war nun Vollmond oder nicht?      -       Nein, erst am Montag wurde die die Hälfte des Mondes beleuchtet.
Das störte die Jungs aber wenig, die viel mehr Spaß am Schwedenfeuer hatten.
Schließlich zogen wir uns ins Warme zurück und nutzten die Zeit zu Plaudereien.
So vergingen die Stunden wie im Fluge; erste Planungen für die nächste Wanderung wurden gemacht und langsam zog Ruhe ein.

Freuen wir uns auf ein Wiedersehen im schönen Brandenburg bei guter Gesundheit! Vielen Dank und Tschüß!