Am Samstagmorgen begrüßte uns herrlicher Sonnenschein zum Frühstück.
Pünktlich um 10.00 Uhr, nachdem das obligatorische Gruppenfoto "im Kasten" war, starteten wir zur Rundtour.
Jürgen, Christine und Richard hatten eine sehr schöne Route ausgesucht, die uns durch spektakuläre Landschaften, lebende und sterbende Wälder und zu geschichtsträchtigen sowie kulturellen Highlights führte.
Immer wieder konnten wir herrliche Ausblicke genießen, allerdings ging es auch ganz schön bergauf und bergab.
Die körperlichen Anstrengungen konnten aber, Gott sei Dank, von diversen Leckereien, Getränken und Snacks, die Jeder in seinen Taschen und Rucksäcken dabei hatte, nachhaltig gemildert werden.
letzte Handgriffe Reserven anlegen Christine, Nico und Peggy am Frühstücksbuffet.
Gruppenfoto
Einen ersten, 252,2 m ü.NN gelegenen Höhepunkt unserer Tour erreichten wir auf dem Mittelberg: Den Fundort der Himmelsscheibe von Nebra, der von einem beeindruckenden Aussichtsturm markiert wird.
Bei Wikipedia kann man nachlesen:
"Nahe der Fundstelle der Himmelsscheibe wurde ein 30 m hoher und bewusst um 10° geneigter Aussichtsturm errichtet, der als Zeiger einer Art Sonnenuhr dient.
Die Himmelsscheibe diente offenbar als Sonnenkalender, da vom Mittelberg aus gesehen in der Sichtachse zum Brocken hier die Sonne zur Sommersonnenwende (21. Juni) und am 1. Mai hinter dem Kyffhäuser untergeht." (www.himmelsscheibe-erleben.de; www.landesmuseum-vorgeschichte.de/himmelsscheibe-von-nebra.html)
Wie geht es weiter? Warten auf Jürgen und Richard. Jürgen und Richard geben die Richtung vor. Das Waldsterben hat auch den Ziegelrodaer Forst erreicht.
Hayato Mizutani: Waldpavillon, Deutschland 2021 Der 30 m hohe Aussichtsturm Mittelberg hat eine Neigung von 10°. Blick vom Aussichtsturm Mittelberg.
Panoramablick vom Aussichtsturm Mittelberg zum Besucherzentrum Arche Nebra.
Blick vom Aussichtsturm Mittelberg auf Memleben, vorn das Klostergelände. Blick zum Besucherzentrum Arche Nebra. Das 2007 eröffnete Besucherzentrum Arche Nebra wurde von den Züricher Architekten Holzer & Kobler als 60 m lange goldene Sonnenbarke entworfen.
Der Mittelberg mit seinen archäologischen und architektonischen Attraktionen und den herrlichen Ausblicken war so interessant, dass wir uns vor lauter schauen und staunen zeitlich etwas verdaddelten. Deshalb mussten wir auf dem weiteren Weg entlang der in einer sanften Tallage traumhaft schön gelegenen Unstrut und weiter an der Burg Wendelstein vorbei ordentlich Gas geben, damit wir einigermaßen pünktlich auf Schloss Wiehe ankamen.
Das gelang uns trotz großer Mühe nicht und so war Frank Bigeschke, der damalige Vorsitzende des Fördervereins Schloss Wiehe, mit dem Jürgen eine Schlossführung verabredet hatte, etwas knörig, was er in seiner Begrüßungsansprache auch unmissverständlich zum Ausdruck brachte.
Hier ist es nicht mehr so hügelig. Weiter geht's. Burg Wendelstein, auf einem 30 m hohen Gipsfelsen über der Unstrut gelegen, wurde im Jahr 1312 erstmals urkundlich erwähnt.
Wiehe mit der Stadtkirche. Frank Bigeschke, damaliger Vorsitzender des Fördervereins Schloss Wiehe, begrüßt uns zur Führung. Aufmerksame Zuhörer.
Schloss Wiehe, so wie es sich heute darstellt, ließ Wolf Adolf von Werthern in den Jahren 1664 - 1666 im späten Renaissancestil errichten.
Der Vorgängerbau, Burg Wiehe, wurde von seinen Vorfahren Dietrich, Georg und Hans von Werthern im Jahr 1453 käuflich erworben.
1945 wurde die Familie von Werthern im Zuge der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone enteignet. In der Folge diente Schloss Wiehe erst als Schule und ging später an das VEG Pflanzenproduktion Memleben über, das es zunächst als Ausbildungsstätte für 50 junge Männer aus Mocambique und danach für Lehrlinge der Landwirtschaft nutzte.
Nachdem sich 1994 ein Förderverein zur Sicherung von Schloss Wiehe gegründet hatte übernahm die Stadt Wiehe 1996 das Schloss von der Treuhand. In den Folgejahren wurden mit diversen Fördergeldern etliche Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. (www.schloss-wiehe.de)
Ein neuer Impuls für die Schlosssanierung und -nutzung ging im Jahr 2017 von Lehrenden und Studierenden der Fachhochschule Erfurt, Fachbereich Architektur mit der Gründung des Vereins "LandLAB Schloss Wiehe e.V." aus.
Die Idee ist, außerhalb der Unigebäude in einem historischen Gebäude in landschaftlich schöner Umgebung einen Ort für Tagungen und kreatives Arbeiten zu schaffen. (www.fh-erfurt.de/fakultaeten-und-fachrichtungen/architektur-und-stadtplanung/landlab)
Wir konnten erste Ergebnisse besichtigen, die Studierende der Fachhochschule mit dem Ausbau und der Einrichtung erster "Hotelzimmer" geschaffen haben.
Das Kellergewölbe kann auch für Veranstaltungen gemietet werden. Beispielhaft eingerichteter Salon. Studenten der Fachhochschule Erfurt bauten Räume nach eigenen Ideen für Übernachtungsnutzungen aus.
Nach der "anstrengenden" Schlossbesichtigung und der sich lang hinziehenden Auffahrt zum Wieher Ortsteil Garnbach hatten wir unser Mittagessen im Gasthaus "Zum fröhlichen Wanderer" wohl verdient.
Anmerkung: In diesem Restaurant nahmen Christine und Jürgen 37 Jahre zuvor ihr Hochzeitsmahl ein.
Mittagsrast im Gasthaus "Zum fröhlichen Wanderer" im Wieher OT Garnbach. Mittagsrast im Gasthaus "Zum fröhlichen Wanderer"
Frisch gestärkt machten wir uns nach dem ausgiebigen Essen auf die letzte Etappe unserer Rundfahrt.
Nach wenigen Kilometern hielten wir an einer eher unspektakulären Stelle an. Das einzig Besondere war ein eingezäunter Acker mit einer Infotafel auf der der Schriftzug "Forschungsprojekt Trüffelanbau Thüringen" zu lesen war.
Dieses Projekt ist sehr interessant, weil hier die These belegt werden soll, dass folgendes gilt: "Wo es wild wachsende Trüffeln gibt ist Anbau möglich". In Kalkgebieten mit Ausgangsgestein aus den Zeitaltern Kreide, Trias, Perm, Karbon und Devon wachsen Trüffeln. Das bedeutet, dass Thüringen ein potentielles Trüffelland sein könnte. Wie Jürgen ausführte, verläuft dieses Forschungsprojekt bislang recht viel versprechend. (www.thüringer-trüffelanbau.de)

Dann dauerte es nicht mehr lange bis wir nach der Passage durch Roßleben zum Anstieg zur ehemaligen Revierförsterei "Villa Waldheim" kamen und bald unseren Ausgangspunkt der Rundfahrt erreichten.
Landschaftspanorama
Start zur letzten Etappe. Donndorf mit der Neuen St. Peter und Paul-Kirche. Die Alte St. Peter und Paul-Kirche Donndorf wird noch genutzt.
Stopp an der Station "Forschungsprojekt Trüffelanbau in Thüringen". Projektschild Wegweiser
Start und Ziel: Die ehemalige Revierförsterei "Villa Waldheim"; heute: Wohnhaus von Jürgen und Christine
angekommen Hier wartet die Belohnung für alle Radler:innen: Kaffee und selbstgebackene Kuchen. Es schmeckt!
Scheint doch recht anstrengend gewesen zu sein.
Es wird serviert. ................. Auf die Gesundheit und die nächste erfolgreiche Arschfeilentour!
Fazit: Christine, Jürgen und Richard haben eine tolle AFT organisiert. Auf 50 km Rundroute konnten wir eine spektakuläre Landschaft, die von der Unstrut geprägt wird, erleben und wir begegneten drei besonderen Highlights:
  • Die Himmelsscheibe von Nebra: spektakulärer Fundort und Aussichtsturm.
  • Schloss Wiehe: geschichtsträchtiger Ort und gutes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement.
  • Forschungsprojekt Trüffelanbau Thüringen als ein Beispiel für Forscherdrang und Landschaftskultur.

  • Bleibt noch vielen Dank zu sagen, dass ihr, liebe Christine, lieber Jürgen und lieber Richard uns euer Zuhause geöffnet habt und ganz unkompliziert eine besondere AFT ermöglicht habt. Es war toll!!!!

    (Texte: Friedhelm, Fotos: Friedhelm und Detlef)

    Ausblick: Die 8. AFT findet am Wochenende nach Pfingsten vom 24. - 26.05.2024 in der Lausitz (Bohsdorf) statt und wird von Uwe, Anja und Holger organisiert.

     
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