Am Samstagmorgen begrüßte uns herrlicher Sonnenschein zum Frühstück. Pünktlich um 10.00 Uhr, nachdem das obligatorische Gruppenfoto "im Kasten" war, starteten wir zur Rundtour. Jürgen, Christine und Richard hatten eine sehr schöne Route ausgesucht, die uns durch spektakuläre Landschaften, lebende und sterbende Wälder und zu geschichtsträchtigen sowie kulturellen Highlights führte. Immer wieder konnten wir herrliche Ausblicke genießen, allerdings ging es auch ganz schön bergauf und bergab. Die körperlichen Anstrengungen konnten aber, Gott sei Dank, von diversen Leckereien, Getränken und Snacks, die Jeder in seinen Taschen und Rucksäcken dabei hatte, nachhaltig gemildert werden. | ||
Einen ersten, 252,2 m ü.NN gelegenen Höhepunkt unserer Tour erreichten wir auf dem Mittelberg: Den Fundort der Himmelsscheibe von Nebra, der von einem beeindruckenden Aussichtsturm markiert wird. Bei Wikipedia kann man nachlesen: "Nahe der Fundstelle der Himmelsscheibe wurde ein 30 m hoher und bewusst um 10° geneigter Aussichtsturm errichtet, der als Zeiger einer Art Sonnenuhr dient. Die Himmelsscheibe diente offenbar als Sonnenkalender, da vom Mittelberg aus gesehen in der Sichtachse zum Brocken hier die Sonne zur Sommersonnenwende (21. Juni) und am 1. Mai hinter dem Kyffhäuser untergeht." (www.himmelsscheibe-erleben.de; www.landesmuseum-vorgeschichte.de/himmelsscheibe-von-nebra.html) | ||
Der Mittelberg mit seinen archäologischen und architektonischen Attraktionen und den herrlichen Ausblicken war so interessant, dass wir uns vor lauter schauen und staunen zeitlich etwas verdaddelten. Deshalb mussten wir auf dem weiteren Weg entlang der in einer sanften Tallage traumhaft schön gelegenen Unstrut und weiter an der Burg Wendelstein vorbei ordentlich Gas geben, damit wir einigermaßen pünktlich auf Schloss Wiehe ankamen. Das gelang uns trotz großer Mühe nicht und so war Frank Bigeschke, der damalige Vorsitzende des Fördervereins Schloss Wiehe, mit dem Jürgen eine Schlossführung verabredet hatte, etwas knörig, was er in seiner Begrüßungsansprache auch unmissverständlich zum Ausdruck brachte. | ||
Schloss Wiehe, so wie es sich heute darstellt, ließ Wolf Adolf von Werthern in den Jahren 1664 - 1666 im späten Renaissancestil errichten. Der Vorgängerbau, Burg Wiehe, wurde von seinen Vorfahren Dietrich, Georg und Hans von Werthern im Jahr 1453 käuflich erworben. 1945 wurde die Familie von Werthern im Zuge der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone enteignet. In der Folge diente Schloss Wiehe erst als Schule und ging später an das VEG Pflanzenproduktion Memleben über, das es zunächst als Ausbildungsstätte für 50 junge Männer aus Mocambique und danach für Lehrlinge der Landwirtschaft nutzte. Nachdem sich 1994 ein Förderverein zur Sicherung von Schloss Wiehe gegründet hatte übernahm die Stadt Wiehe 1996 das Schloss von der Treuhand. In den Folgejahren wurden mit diversen Fördergeldern etliche Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. (www.schloss-wiehe.de) Ein neuer Impuls für die Schlosssanierung und -nutzung ging im Jahr 2017 von Lehrenden und Studierenden der Fachhochschule Erfurt, Fachbereich Architektur mit der Gründung des Vereins "LandLAB Schloss Wiehe e.V." aus. Die Idee ist, außerhalb der Unigebäude in einem historischen Gebäude in landschaftlich schöner Umgebung einen Ort für Tagungen und kreatives Arbeiten zu schaffen. (www.fh-erfurt.de/fakultaeten-und-fachrichtungen/architektur-und-stadtplanung/landlab) Wir konnten erste Ergebnisse besichtigen, die Studierende der Fachhochschule mit dem Ausbau und der Einrichtung erster "Hotelzimmer" geschaffen haben. | ||
Nach der "anstrengenden" Schlossbesichtigung und der sich lang hinziehenden Auffahrt zum Wieher Ortsteil Garnbach hatten wir unser Mittagessen im Gasthaus "Zum fröhlichen Wanderer" wohl verdient. Anmerkung: In diesem Restaurant nahmen Christine und Jürgen 37 Jahre zuvor ihr Hochzeitsmahl ein. |
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Frisch gestärkt machten wir uns nach dem ausgiebigen Essen auf die letzte Etappe unserer Rundfahrt. Nach wenigen Kilometern hielten wir an einer eher unspektakulären Stelle an. Das einzig Besondere war ein eingezäunter Acker mit einer Infotafel auf der der Schriftzug "Forschungsprojekt Trüffelanbau Thüringen" zu lesen war. Dieses Projekt ist sehr interessant, weil hier die These belegt werden soll, dass folgendes gilt: "Wo es wild wachsende Trüffeln gibt ist Anbau möglich". In Kalkgebieten mit Ausgangsgestein aus den Zeitaltern Kreide, Trias, Perm, Karbon und Devon wachsen Trüffeln. Das bedeutet, dass Thüringen ein potentielles Trüffelland sein könnte. Wie Jürgen ausführte, verläuft dieses Forschungsprojekt bislang recht viel versprechend. (www.thüringer-trüffelanbau.de) Dann dauerte es nicht mehr lange bis wir nach der Passage durch Roßleben zum Anstieg zur ehemaligen Revierförsterei "Villa Waldheim" kamen und bald unseren Ausgangspunkt der Rundfahrt erreichten. | ||
Fazit: Christine, Jürgen und Richard haben eine tolle AFT organisiert. Auf 50 km Rundroute konnten wir eine spektakuläre Landschaft, die von der Unstrut geprägt wird, erleben und wir begegneten drei besonderen Highlights:
Bleibt noch vielen Dank zu sagen, dass ihr, liebe Christine, lieber Jürgen und lieber Richard uns euer Zuhause geöffnet habt und ganz unkompliziert eine besondere AFT ermöglicht habt. Es war toll!!!! (Texte: Friedhelm, Fotos: Friedhelm und Detlef) Ausblick: Die 8. AFT findet am Wochenende nach Pfingsten vom 24. - 26.05.2024 in der Lausitz (Bohsdorf) statt und wird von Uwe, Anja und Holger organisiert. |
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