Am nächsten Morgen gab es wie gewohnt ein leckeres Frühstück, gezaubert von einer der fleißigen Küchenfrauen des Hauses Regenbogen. In Ruhe konnten wir uns für die bevorstehenden Anstrengungen stärken. Nachdem bei allen der Hunger gestillt war, gingen die direkten Vorbereitungen los. Getränke wurden eingepackt, in das radsportliche Outfit geschlüpft, die Arschfeilen einer letzten Prüfung unterzogen. In der Nähe des Grillplatzes war der Sammelpunkt zum traditionellen Gruppenfoto festgelegt. Wie immer wurden mehrere Fotos gemacht und dann gab Thomas das Startzeichen zur 4. Arschfeilentour. |
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Nach dem Start radelten wir in Richtung Kienitz und stoppten erstmals an der Edelstahlstele am Oderübergang. Die Stele wurde am 5.11.1987 eingeweiht und soll jene Brückenköpfe der Roten Armee symbolisieren, die hier am 31.1.1945 gebildet wurden. Die kleine Pause wurde zu ganz unterschiedlichen Zwecken genutzt: Landschaft beschauen, Erklärbärtafeln lesen, einen Cache suchen, .... | ||
Nach der Pause war nach kurzer Fahrt im Kienitzer Ortszentrum der nächste Halt eingeplant, steht hier doch das Panzerdenkmal, welches an den ersten Brückenkopf im Kienitzer Raum erinnert. Eine Reihe von Erklärbärtafeln luden zum Lesen ein, doch auch die Technikfans und GeocacherInnen kamen nicht zu kurz. Thomas trommelte aber bald zum Sammeln, denn bei unserem nächsten Halt in Groß Neuendorf wartete ja eine Überraschung auf uns. | ||
Schon am Ortseingang von Groß Neuendorf begrüßte uns der angekündigte große Töpfermarkt. Während einige sich gleich ins Getümmel warfen, ließen sich andere erst einmal Uwes leckere Buletten schmecken. Doch dann bummelten schließlich alle entlang der Alten Dorfstraße über den Groß Neuendorfer Töpfermarkt, der in diesem Jahr bereits zum 12. Mal stattfand. Der Töpferhof Groß Neuendorf richtet den Markt aus und lädt dazu immer viele Kollegen aus nah und fern ein. Lange blieben wir aber nicht auf dem Markt, denn in der Nähe der Himmelsschaukel wartete die angekündigte, unbekannte Überraschung auf uns. Eine Arbeitskollegin von Thomas hatte ein Tischchen aufgebaut und schenkte leckeren, selbst gemachten braunen Likör aus. Trotz der vielzähligen Erfahrung der kostenden LikörtrinkerInnen konnte keiner von uns die Basis dieses süßen Tropfens erkennen, auch nicht nach einem zweiten geleerten Gläschen. Schließlich wurde das Geheimnis gelüftet - selbst angesetzter Wallnusslikör kam aus den Flaschen. Die Überraschung war perfekt geglückt!! Nach einem letzten Schlückchen bedankten wir uns nochmals, wünschten den Spendern weiterhin gute Gesundheit und immer genügend Wallnüsse an den Bäumen. Dann sattelten wir unsere Arschfeilen und nahmen den längsten Kanten der Hintour unter die Reifen - das Stück bis Zollbrücke, wo das Mittagessen auf uns wartete. Die Strecke ließ sich gut fahren, nur wurde es nicht wärmer sondern blieb recht kühl, denn die Wolkendecke hatte sich inzwischen ganz geschlossen und ließ keine Sonne mehr durch. | ||
Im Gasthaus Zollbrücke hatte Thomas das Mittagessen bestellt - ein kräftiges Würst- chen vom Grill. Zusammen mit einer großen kühlen Blonden war es ein Genuss und weckte alle Lebensgeister. Nach der Stär- kung gab es sogar noch Nachtisch - ein Eis nach Wahl! Und alles, ohne die Geldbörse zücken zu müssen! Perfekt organisiert!!! Jede Mittagsrast ist mal zu Ende. Wir sattelten wieder auf und nahmen den Rückweg durch das Oderbruch. |
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Ortsausgangs Zollbrücke hielten wir aber erst einmal erneut an, denn der nächste Kulturbeitrag des heutigen Tages wartete auf uns - eine "Theater am Rand"-Außenbesichtigung. In dem recht bekannten, auffallenden Gebäude, welches seit Jahren kontinuierlich erweitert wird, werden Lesungen, Theateraufführungen, Konzerte und manchmal auch Filme angeboten. |
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Weiter fuhren wir über die hier typischen Oderbruchstraßen nach Neulietzegöricke, dem ältesten Kolonistendorf, in dem die frühere Fachwerkbauweise noch ortsprägend ist. Durch die nächsten beiden Orte Neulewin und Neubarnim, das 1755 im Zuge der Besiedlung des Bruches entstand, fuhren wir ohne Halt durch. Das dauerte in Neubarnim recht lange, denn es gilt als längstes Kolonistendorf im Oderbruch. Charakteristisch für Neubarnim ist die schnurgerade 2 km lange Lindenallee. Diese entstand, als im letzten Jahrhundert der Entwässerungsgraben, der mitten durch das Dorf führte, zugeschüttet wurde und man den Dorfanger neu gestaltete. Erst am Ortsausgang von Neubarnim gab es eine kleine Erholungspause. |
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Auf einem gut zu befahrenden Betonplattenweg fuhren wir anschließend weiter in Richtung Wilhelmsaue, denn dort wartete neben Kaffee und Kuchen auch die Besichtigung der Wilhelmsauer Bockwindmühle auf uns. (Wer mit der rechts zu findenden "Überraschung" Probleme haben sollte, kann es ja mal über diesen Link probieren.) |
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Zum Schluss drehten einige die Windmühle nur mit Muskelkraft. Es gelang! Mit dieser Aktion verabschiedeten wir uns vom Windmüller und fuhren Richtung Unterkunft. | ||
Dort kamen wir vor 18.00 Uhr wohlbehal- ten, ohne jegliche Panne oder sonstigem Unfall nach 54 gefahrenen Kilometern in Kleingruppen an. Ganz unterschiedlich ging es weiter, doch der größte Teil von uns erholte sich erst einmal bei einem Pläuschchen vor der Haustür. Es dauerte auch nicht lange bis der Grill angefeuert wurde. |
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Der Rest ist schnell erzählt. Beim Abendbrot gab es traditionell wieder viele unterschiedliche Wahlmöglichkeiten. Trotzdem blieben genügend Reste zum Mitnehmen übrig. Recht schnell ging es anschließend zurück in die Unterkunft, denn das Endspiel im DFB-Pokal begann um 20.00 Uhr. Das Spiel RB Leipzig gegen FC Bayern München endete 0 : 3. Nebenbei wurde wieder viel erzählt, gespielt und einige leckere Getränke gab es noch zusätzlich. Friedhelm bedankte sich in unser aller Namen bei Thomas und Leon für das perfekt organisierte und toll durchgeführte Wochenende, bei Thomas und Thomas für die exellente Tourbetreuung. Ihm schloss sich Holger an, der den Staffelstab von Thomas übernahm und ankündigte, die 5. als Jubiläums-AFT 2020 vorzubereiten. Mir als Chronist bleibt zum Schluss nur Dank an alle zu sagen. Es hat wie immer viel Spaß gemacht und wir haben Ecken im Oderbruch kennengelernt, die vielleicht zu einem erneuten Besuch einladen. Vergessen möchte ich aber nicht, dem Team des Hauses Regenbogen für die Gastfreundschaft, die gute Unterbringung und Verpflegung den Dank von uns allen auszusprechen. Freuen wir uns auf unser nächstes gemeinsame Treffen zur 20. Herbstwanderung 2019 vom 18. – 20. Oktober in Burg im Spreewald. | ||